Blende, Verschlusszeit, ISO – Das Belichtungsdreieck einfach erklärt
Wie du endlich verstehst, was deine Kamera (oder dein iPhone) da eigentlich tut – ganz ohne Technik-Kauderwelsch.
Kennst du das? Du willst ein schönes Foto machen – aber aus einem bestimmten Grund sieht es nicht aus wie im Kopf. Zu hell, zu dunkel, alles unscharf, und der Hund ist auch noch halb abgeschnitten. Willkommen im Leben jeder Hobbyfotografin.
Die gute Nachricht: Es gibt drei Stellschrauben, mit denen du wirklich Einfluss auf deine Fotos nehmen kannst – ganz egal, ob du mit einer Kamera wie der Sony Alpha 6600 oder mit dem iPhone fotografierst. Diese drei Zauberbegriffe heißen:
- Blende
- Verschlusszeit
- ISO
Was ist das Belichtungsdreieck?
Stell dir vor, du möchtest ein Glas Wasser füllen. Das Glas ist das fertige Foto, und die Menge an Wasser steht für das Licht, das hereinkommt. Damit das Bild genau richtig belichtet ist – also nicht zu hell und nicht zu dunkel – musst du drei Dinge im Griff haben:
- Wie groß ist das Loch, durch das das Licht kommt? → Blende
- Wie lange läuft das Licht? → Verschlusszeit
- Wie lichtempfindlich ist der Sensor? → ISO
Alle drei beeinflussen einander. Ändert sich einer der Werte, müssen die anderen oft angepasst werden – damit dein Bild nicht über- oder unterbelichtet wird.
Blende – die Öffnung, die das Licht hereinlässt
Je kleiner die Blendenzahl (z. B. f/1.8), desto größer die Öffnung und desto mehr Licht kommt rein. Je größer die Blendenzahl (z. B. f/11), desto kleiner die Öffnung – weniger Licht, aber mehr Schärfentiefe.
Klingt kompliziert? Stell es dir wie deine Augen vor: Bei Dunkelheit werden deine Pupillen groß – viel Licht rein – kleine Blendenzahl. Bei grellem Licht kneifst du die Augen zusammen – wenig Licht rein – große Blendenzahl.
Praxis-Tipp:
– Für Porträts: Kleine Blendenzahl (z. B. f/1.8), damit der Hintergrund schön verschwimmt.
– Für Landschaft: Große Blendenzahl (z. B. f/11), damit alles von vorn bis hinten scharf ist.
Beim iPhone kannst du im Porträtmodus nachträglich die Blende ändern – das ist ziemlich praktisch.
Verschlusszeit – wie lange das Licht auf den Sensor trifft
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Sensor „offen“ ist.
- Kurze Zeit (z. B. 1/1000 Sekunde): Friert Bewegung ein.
- Lange Zeit (z. B. 1 Sekunde): Bewegung wird verwischt.
Praxis-Tipp:
- Action-Fotos = kurze Verschlusszeit
- Kreative Effekte = lange Verschlusszeit (am besten mit Stativ)
Beim iPhone kannst du im Live-Foto-Modus übrigens Bewegungsunschärfe erzeugen – probier’s mal mit dem Effekt „Langzeitbelichtung“.
ISO – die Lichtempfindlichkeit
ISO bestimmt, wie empfindlich der Sensor auf Licht reagiert.
- Niedriger ISO-Wert (z. B. 100): benötigt viel Licht – ergibt saubere, scharfe Bilder.
- Hoher ISO-Wert (z. B. 3200): hilft bei Dunkelheit, kann aber Bildrauschen verursachen.
Praxis-Tipp: Immer so niedrig wie möglich bleiben – aber keine Angst vor dem Hochdrehen, wenn’s nötig ist.
iPhones regeln den ISO-Wert automatisch – mit Apps wie Halide kannst du auch manuell eingreifen.
Fazit – Du bist jetzt offiziell kein Kamera-Neuling mehr!
Blende, Verschlusszeit, ISO – das sind deine drei besten Freunde beim Fotografieren. Mit ein bisschen Übung wirst du schnell merken, wie viel kreativen Spielraum du hast. Und wenn mal was schiefgeht – dann machst du eben das nächste Bild.
Bonus-Tipp:
Wenn du mit dem iPhone fotografierst und keine Ahnung hast, was die Kamera gerade macht – beobachte einfach das Ergebnis. Du lernst mit jedem Bild. Und wenn du eine Kamera wie die Sony Alpha 6600 hast: Spiel ruhig im manuellen Modus herum. Da passiert nichts Schlimmes. Nur bessere Fotos.
Und jetzt bist du dran:
Schreib mir gern in die Kommentare, mit welcher Kamera du fotografierst. Bist du Team iPhone, Team Sony oder ganz was anderes? Ich freue mich, von dir zu lesen.
Nächste Woche:
„Die 5 wichtigsten Regeln für bessere Bildkomposition“ Mit ein paar einfachen Kniffen wirken deine Fotos plötzlich wie aus dem Fotobuch. Bleib dran!